Nachhaltigkeit leben und weiterdenken
Die Anliegen der sozialen, ökologischen und wirtschaftlichen Nachhaltigkeit sind in den Grundsätzen der CSS Gruppe fest verankert. Darin verpflichtet sie sich, Werte und Nutzen für die Gesellschaft zu schaffen.
Ein schon heute breites Aktivitäten- und Massnahmenportefeuille in den diesen Dimensionen der Nachhaltigkeit zeugt von dieser Verankerung. Auf den nachfolgenden Seiten werden einige dieser Engagements kurz beleuchtet.
Beitrag für eine gesunde Schweiz
In einem Gesundheitssystem, das immer komplexer und kostenintensiver wird, engagiert sich die CSS dafür, dass auch zukünftige Generationen den Zugang zu einer hochstehenden und bezahlbaren Gesundheitsversorgung behalten. Zudem möchte sie ihren Kundinnen und Kunden bei gesundheitlichen Fragestellungen und bei Krankheiten noch konsequenter zur Seite stehen.
Unsere aktuelle Vision bildet die Verantwortung für das gesundheitliche Wohlergehen und die partnerschaftliche Unterstützung der Versicherten in der Selbstbeschreibung als Gesundheitspartnerin ab.
Um ein solidarisches und hochstehendes Gesundheitswesen langfristig sicherstellen zu können, erachtet die CSS auch ein starkes gesundheitspolitisches Engagement als wichtige Aufgabe.
Berichterstattung wird zur Pflicht
Seit dem 1. Januar 2022 ist der Gesetzestext zum Gegenvorschlag zur Konzernverantwortungsinitiative in Kraft. In diesem Zusammenhang wird die CSS für das Geschäftsjahr 2023 erstmalig verpflichtet, im Rahmen ihrer Geschäftsberichterstattung ein strukturiertes Nachhaltigkeitsreporting zu veröffentlichen.
Die CSS wird das Thema Nachhaltigkeit in den kommenden Jahren noch konsequenter im Unternehmen verankern. Die im letzten Jahr geschaffene zentrale Fachstelle soll die Nachhaltigkeitsdiskussion innerhalb der CSS zusätzlich unterstützen.
Engagement für bezahlbares Gesundheitswesen
Der ambulante Bereich wird in der Schweiz immer wichtiger. Mittlerweile wird bereits ein Drittel der Prämien in der Grundversicherung für ambulante Behandlungen ausgegeben. Grundsätzlich begrüsst die CSS den Trend in Richtung Ambulantisierung. Aufgrund des heutigen Finanzierungsregimes führt die Entwicklung jedoch zu einer paradoxen Situation: Ambulante Behandlungen sind zwar günstiger; weil sie aber im Gegensatz zu stationären Leistungen zu 100 Prozent von den Krankenversicherern bezahlt werden, schlägt sich das direkt auf die Prämien nieder, die kontinuierlich steigen.
Um dieses Fehlkonstrukt zu beheben, setzt sich die CSS seit Jahren für eine einheitliche Finanzierung von ambulanten und stationären Behandlungen (EFAS) ein.
Ein rascher Wechsel zur einheitlichen Finanzierung könnte nicht nur die Fehlanreize im System beheben, die eine rasche Verlagerung in den ambulanten Bereich verhindern. EFAS würde auch zusätzliche Rabatte im Bereich der integrierten Versorgungsmodelle erlauben, was zu deren Verbreitung beitrüge.
Kostendämpfende Massnahmen
Das kontinuierliche Kostenwachstum und der Reformstau auf politischer Ebene erfordern griffige Massnahmen zur Begrenzung des Kostenwachstums: Nebst EFAS ist auch die Revision zentraler Tarifstrukturen wie Tardoc (für den ambulanten Bereich) und LOA (für Apothekerleistungen) wichtiger denn je.
Zumindest beim Tardoc stehen die Vorzeichen im Moment besser als auch schon. Zwar hat der Bundesrat im Juni 2022 die neue Tarifstruktur wiederum nicht genehmigt. Gleichzeitig aber hat er eine Genehmigung nach Erfüllung expliziter Vorgaben in Aussicht gestellt.
Der Krankenversicherungsverband curafutura, dem auch die CSS angehört, hat in der Folge die notwendigen Arbeiten an die Hand genommen, damit das Tarifwerk an die bundesrätlichen Forderungen angepasst werden kann. Dazu gehören unter anderem die Überarbeitung des Kostenneutralitätskonzepts sowie die Projektplanung zur Weiterentwicklung des Tardoc nach einer allfälligen Genehmigung durch den Bundesrat.
Schliesslich soll alles darangesetzt werden, dass auch H+, der Dachverband der öffentlichen und privaten Schweizer Spitäler, Kliniken und Pflegeinstitutionen, in die Tarifpartnerschaft eingebunden werden kann. Parallel dazu wird an einem neuen ambulanten Pauschaltarif gearbeitet. Vereinbartes Ziel aller Tarifpartner ist es, im zweiten Halbjahr 2023 eine angepasste Tardoc-Version sowie – sofern bis dahin fertiggestellt – den Pauschaltarif dem Bundesrat einreichen zu können.
Die CSS ist überzeugt, dass die drei zentralen Reformen – EFAS, Tardoc und LOA – durch weitere Massnahmen aus den Kostendämpfungspaketen des Bundesrates flankiert werden könnten. Beispiele dafür sind die Stärkung der integrierten Versorgung, das Beschwerderecht der Krankenversicherer bei der Spitalplanung oder neue Ansätze bei den Medikamentenpreisen.
CSS Institut feierte Jubiläum
Das CSS Institut dient der wissenschaftlichen Forschung und Lehre im Bereich der angewandten Gesundheitsökonomie. Es erstellt, diskutiert und publiziert empirische Analysen zum Schweizer Gesundheitsmarkt und vermittelt allgemeines sowie erworbenes gesundheitsökonomisches Wissen. Die vom CSS Institut geäusserten Meinungen müssen sich nicht zwingend mit den Positionen der CSS decken.
Seit seinem Bestehen hat das Institut bereits mehr als sechzig Publikationen veröffentlicht und damit wichtige Anstösse für das Schweizer Gesundheitswesen geben können. Besonders grosse Verdienste hat sich das Institut im Bereich des Risikoausgleichs zwischen den Krankenversicherungen erworben.
Dank der Analysen des Instituts konnte der Risikoausgleich in den vergangenen 15 Jahren laufend verfeinert werden. Damit wird die vom Gesetzgeber gewollte Solidarität zwischen Jung und Alt sowie zwischen Gesunden und Kranken heute tatsächlich erreicht.
Swiss Health Economics Workshop
Das vergangene Jahr war für das CSS Institut geprägt von der Rückkehr aus Corona in einen geordneten Betrieb. Insbesondere fanden die von den Institutsmitarbeitenden an verschiedenen Universitäten und Fachhochschulen gehaltenen Lehrveranstaltungen wieder vollständig in Präsenzunterricht statt. Ebenso wurden Konferenzen wieder vor Ort durchgeführt, wie beispielsweise der vom CSS Institut organisierte Swiss Health Economics Workshop (SHEW). Dieser fand im Juni zum fünften Mal am Hauptsitz der CSS in Luzern statt.
Am SHEW wurden den rund 50 Teilnehmenden 14 Studien vorgestellt. Ausserdem hat das Institut 2022 verschiedene Forschungsergebnisse publiziert – zum Beispiel zur Wirkung der Prämienverbilligung in der Krankenversicherung – oder zur Publikation eingereicht.
Verschiedene neue Forschungsprojekte zur Kostenbeteiligung und Generikasubstitution wurden zudem in Angriff genommen. Die eingeschlagene Strategie, weg von den grossen Systemfragen und hin zu empirisch analysierbaren Teilaspekten des Gesundheitswesens, wird damit konsequent weitergeführt.
Neues Logo zum Jubiläum
Zum 15-Jahr-Jubiläum erhielt das CSS Institut für empirische Gesundheitsökonomie ein neues Logo. Es betont farblich die Nähe zur CSS und ermöglicht dennoch einen eigenständigen Auftritt. Gleichzeitig mit dem Logo wurde der Jahresbericht des Instituts überarbeitet. Neu erhalten dort jeweils konkrete Forschungsergebnisse Platz.
Umfassendes Engagement als Gesundheitspartnerin
Wie geht die Schweiz mit Gesund- und Kranksein um? Welche Spuren hat die Pandemie hinterlassen? Und welche Faktoren beeinflussen unsere Gesundheit? Über diese und weitere Fragen gibt die CSS Gesundheitsstudie 2022 Aufschluss. Für die Studie befragte das Institut Sotomo im Juni 2022 insgesamt 2 136 Frauen und Männer aus allen Landesteilen.
Mehrheitlich gesund, aber …
Die Studienresultate zeigen, dass sich die Bevölkerung in der Schweiz zwar mehrheitlich als gesund bezeichnet. Dennoch besteht in einigen Bereichen Grund zur Sorge. So stieg die Zahl der Personen, die krank oder zumindest nicht ganz gesund sind, innert eines Jahres deutlich an. Bei gut einem Drittel der erwachsenen Bevölkerung ist zudem das körperliche Wohlbefinden beeinträchtigt. 2021 lag dieser Wert noch bei 22 Prozent. Einer der Faktoren, die den Gesundheitszustand besonders negativ beeinflussen, ist der berufliche Stress. 44 Prozent der 18- bis 35-Jährigen gaben an, bereits einmal aufgrund psychischen Unwohlseins der Arbeit ferngeblieben zu sein.
Mit der alljährlichen Studie unterstreicht die CSS ihr Engagement als Gesundheitspartnerin und zeigt das gesellschaftspolitische Stimmungsbild rund um das Gesund- und das Kranksein in der Schweiz auf. Sie will so mithelfen, den Gesundheitszustand der Schweizer Bevölkerung sichtbarer zu machen und Präventionspotenzial aufzuzeigen.
Zu css.ch/gesundheitsstudie
Weitere soziale Engagements
Die Gesundheitsstudie ist lediglich eine von verschiedenen sozialen Initiativen der CSS. Die weiteren Engagements 2022 waren:
CSS Stiftung
Seit 35 Jahren unterstützt die CSS Stiftung wohltätige Organisationen und fördert soziale Projekte. 2022 floss der Stiftungspreis von insgesamt 25 000 Franken an die Stiftung Kinderkrebs Schweiz, den Verein Perla sowie den Verein Alano.
Zu css.ch/stiftung
Theatergala
Im Rahmen der traditionellen CSS-Theatergala im Stadttheater Luzern wurden insgesamt 65 000 Franken gespendet. Das Geld kommt der Caritas Luzern zugute. Sie unterstützt damit notleidende Familien im Kanton Luzern.
«active365»
Mit der Gesundheits-App «active365» belohnt die CSS ihre Kundinnen und Kunden für ihren gesunden Lebensstil. Wer die App regelmässig im Alltag einsetzt, erhält Punkte. Die gesammelten Punkte können ausbezahlt, in Gutscheine für die CSS-Belohnungsplattform «enjoy365» umgewandelt oder für einen guten Zweck gespendet werden. 2022 spendeten die Nutzerinnen und Nutzer auf diese Weise über 40 000 Franken an die Stiftung Cerebral.
Ukraine-Krieg
Seit Beginn des Ukraine-Kriegs flüchteten zahlreiche Ukrainerinnen und Ukrainer in die Schweiz. Die CSS finanzierte 2022 ein von der Caritas
Luzern lanciertes Mentoring-Projekt, in dessen Rahmen geflüchtete Menschen in ihrem Alltag begleitet werden.
Sozialeinsätze
CSS-Mitarbeitende können alle drei Jahre einen individuellen Sozialeinsatz von maximal drei Arbeitstagen bei einer gemeinnützigen Institution absolvieren. 2022 nahmen dreissig Mitarbeitende diese Möglichkeit wahr.
Sponsorings für mehr Balance
Auch im Rahmen ihres Sponsoringkonzepts unterstützt die CSS diverse Aktivitäten, die das physische und das mentale Gleichgewicht der Schweizer Bevölkerung fördern. Sämtliche Sponsoring-Engagements stehen denn auch unter dem Fokusthema «Balance».
Der Schwerpunkt lag im vergangenen Jahr auf dem Pfadi-Bundeslager, das lediglich alle 14 Jahre stattfindet.
Die CSS trat am Grossanlass, der zwischen dem 23. Juli und dem 6. August 2022 unter dem Motto «mova – on y va!» im Oberwallis durchgeführt wurde, als Gesundheitspartnerin auf. Im Zentrum des CSS-Auftritts stand ein rund 250 Quadratmeter grosser «Balance-Garden» mit einer knapp zehn Meter hohen Holzskulptur samt Aussichtsplattform. Besonders Mutige konnten die Plattform – durch Profis gesichert – über die Balkenkonstruktion erklimmen.
Bewegung in einer inspirierenden Atmosphäre: Das ist die Idee hinter den Coop-Familienwanderungen, bei denen die CSS als Gesundheitspartnerin auftritt. Im vergangenen Jahr wurden zehn Wanderungen in allen Landesteilen durchgeführt. Durchschnittlich nahmen 700 Personen an den Anlässen teil.
Die Wanderungen waren vor allem für Kinder spannend und unterhaltsam, durften sie sich doch als findige Detektive betätigen. Sie versuchten, das Rätsel um eine gestohlene Bärenstatue aufzudecken, und mussten dazu Zeugen befragen und diverse Rätsel auf dem Weg lösen.
Entspannt und gleichzeitig spannend war die Atmosphäre auch an den insgesamt fünf CSS-Family-Weekends, welche die CSS 2022 durchgeführt hat. An den Weekends, die sich an Familien mit Kindern zwischen 5 und 12 Jahren richten, standen diverse Workshops mit unterschiedlichen Themen auf dem Programm: zum Beispiel Yoga für Kinder und Erwachsene, Wildkräuterkulinarik, Stärkung der Resilienz, Seilbrückenbauen und vieles mehr. Daneben bleibt Zeit für freies Spielen im und um das Lagerhaus, betreutes Basteln oder einfach auch zum Nichtstun. Sämtliche fünf Weekends waren mit jeweils 80 bis 100 Personen ausgebucht.
20 Jahre CSS und SAC
2022 feierten der Schweizer Alpen-Club (SAC) und die CSS ihre zwanzigjährige Partnerschaft, die im Verlauf der Jahre stets ausgebaut wurde. Heute ist die CSS Haupt- und Gesundheitspartnerin des SAC. Ziel dieser Partnerschaft ist es, Menschen für Wanderausflüge in die Schweizer Berge zu begeistern und für einen achtsamen Umgang mit dem eigenen Körper und der Natur zu sensibilisieren. Gemeinsam geben SAC und CSS die Karte «Hütten der Schweizer Alpen» heraus. Darüber hinaus unterstützt die CSS verschiedene Projekte im Bereich SAC-Hütten.
Zusätzlicher Fokus bei Anlagen und Immobilien
Die CSS orientiert sich bei ihren Finanzanlagen an den Richtlinien des Schweizer Vereins für verantwortungsbewusste Kapitalanlagen (SVVK) und nimmt die Stimmrechte entlang ihrer Grundsätze und Vorgaben im ESG-Bereich wahr. Unter ESG versteht man die Berücksichtigung von Merkmalen aus den Bereichen Umwelt (Environmental), Soziales (Social) und verantwortungsvolle Unternehmensführung (Governance).
2022 traf der Verwaltungsrat der CSS einen weiteren wichtigen Entscheid, um die Kapitalanlagen des Unternehmens noch verantwortungsbewusster auszugestalten. Die entsprechenden Punkte werden bereits ab 2023 zur Anwendung kommen.
Neben den erwähnten Nachhaltigkeitsbestrebungen wird die CSS als führende Krankenversicherung Mitglied bei Swiss Sustainable Finance. Darüber hinaus wird die CSS höhere ESG-Anforderungen an ihre Vermögensverwalter stellen.
Umweltbelastung laufend reduzieren
Auch bei den Immobilien der CSS spielt die Nachhaltigkeit eine immer wichtigere Rolle. Die CSS bezieht für ihre beiden Hauptniederlassungen in Luzern und Lausanne-Vennes ausschliesslich Strom aus erneuerbaren Quellen. Für Lausanne-Vennes besteht zudem das Energiesparziel, den CO₂-Ausstoss bis 2028 um rund einen Viertel zu verringern.
Eine ähnliche Zielsetzung ist auch für den Standort Luzern vorgesehen. Beim Kauf von Immobilien achtet die CSS zudem darauf, dass Neubauten mindestens dem Label «Minergie-P-ECO» entsprechen.
Eine kontinuierliche CO₂-Reduktion kann die CSS auch im Bereich der Mobilität verzeichnen. Möglich wird dies durch eine Flexibilisierung der CSS-Arbeitswelt und den damit gesteigerten Anteil an ortsunabhängigem Arbeiten. Dadurch können einerseits bestehende Büroflächen besser genutzt werden, andererseits verringert sich der Pendelverkehr.
«bike to work»
Ökologisches Engagement zeigt auch die Belegschaft der CSS immer wieder. Rund 100 Mitarbeitende nahmen vergangenes Jahr in 24 Teams an der Aktion «bike to work» teil. Sie legten insgesamt 19 172 Kilometer mit dem Velo zurück und leisteten damit ihren persönlichen Beitrag für eine nachhaltige Mobilität. Die Aktion wurde unterstützt von der betrieblichen Gesundheitsförderung der CSS.